close

Privates Spa in Zürich

AIT | 11.2022

Stephan Faulhaber

Die Etymologie des Wortes Spa ist umstritten: Die einen vermuten die Herkunft im belgischen Badeort Spa, die anderen in der Abkürzung des lateinischen Sprichwortes Sanus Per Aquam, was übersetzt Gesund durch Wasser heißt. Ob die Ursprünge nun in Belgien oder dem Römischen Reich liegen, für ihr neues privates Spa dürften sich die Bauherren bei Architekt Thomas Hildebrand und Projektleiter Yuichi Kodai mit Arigatou bedankt haben - denn der Teilumbau ihrer Zürcher Wohnung wurde zum Inbegriff japanischer Badekultur. Im Nassbereich, der durch verglaste Türen - angelehnt an die traditionellen Schiebeelemente namens Shöji - abgetrennt wird, befindet sich eine Badewanne, die nach jahrhundertealtem Brauch aus unbehandeltem Holz der HinokiScheinzypresse gefertigt wurde. Neben seiner wasserabweisenden Eigenschaft verfügt der helle natürliche Werkstoff über eine wohltuende Haptik und außerdem über einen angenehmen Geruch. So duftet der gesamte Raum sanft nach Zitronen, ganz ohne Badezusatz! Parallel angeordnete Lamellen aus Ahorn führen an der Umkleide vorbei zum Schlafzimmer, dessen Wände von einem japanischen Handwerker mit Lehm verputzt wurden. Geschlafen wird aufTatami, einer Reisstrohmatte, auf der das Futon bei Nacht ausgebreitet wird. Verbindendes Element der gesamten Raumfolge ist der Boden aus Esche, der nach der sogenannten Naguri-Technik mit Kerben versehen wurde. Sayonara!